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Künstliche Intelligenz: Wie Algorithmen unsere Arbeitsweise verändern

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Die rasante Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI), insbesondere der Generativen KI wie ChatGPT, hat die Arbeitswelt verändert. Verschiedene aktuelle Studien zeigen, dass KI nicht nur eine transformative Kraft ist, die unsere Effizienz und Produktivität steigert, sondern gleichzeitig eine Neugestaltung von Arbeitsprozessen und Talentstrategien verlangt.

Veränderung der Arbeitsplatzdynamik durch KI

Laut dem Work Trend Index 2024 von Microsoft nutzen 82% der Schweizer Angestellten KI in ihrem Arbeitsalltag. Das liegt deutlich über dem europäischen Durchschnitt von 65%. Dementsprechend werden KI-Kenntnisse als Einstellungskriterium immer wichtiger. Bereits 74% der Schweizer Führungskräfte bevorzugen Bewerber mit KI-Kompetenzen gegenüber erfahrenen Kandidaten ohne gleiche KI-Fähigkeiten.

Obwohl das Thema Arbeitsplatzverlust durch Künstliche Intelligenz für viele Menschen relevant ist, zeigen die Daten ein differenzierteres Bild: 46% der Befragten weltweit erwägen, im kommenden Jahr zu kündigen – der höchste Wert seit 2021. Eine LinkedIn-Studie ergab, dass in den USA sogar 85% einen Karrierewechsel in Betracht ziehen. Gleichzeitig wird sich die Nachfrage nach bestimmten Job-Profilen deutlich verändern. Gemäss McKinsey soll im MINT-Bereich und dem Gesundheitswesen die Nachfrage nach Fachkräften in Europa zwischen 2022 und 2030 um bis zu 25% steigen, während Arbeitsplätze in Produktion, Kundendienst und Vertrieb aufgrund von Automatisierung deutlich zurückgehen werden.

Investitionstreiber für Künstliche Intelligenz

Die KI-Studie 2024 von Deloitte zeigt, dass Effizienz- und Produktivitätssteigerungen die Hauptziele für die Einführung generativer KI bleiben. Unternehmen, die nicht mithalten, riskieren, zurückzufallen. Eine Studie vom McKinsey Global Institute prognostiziert, dass bis 2030 rund 30% der aktuellen Arbeitsstunden durch Technologie, einschliesslich generativer KI, automatisiert werden könnten, was zu einem Produktivitätswachstum von bis zu 3% pro Jahr führen kann.

Wie KI unsere Arbeitsweise verändert


Risiken und Ängste

Gemäss der Studie KI und Arbeitskultur von InKonstellation sehen die Befragten die grössten KI-Risiken derzeit bei politischen Themen. 70% halten den „Einsatz von gefakten Statements oder Bildern in der politischen Auseinandersetzung“ für ein KI-Risiko, während 50% den „massiven Verlust von Arbeitsplätzen“ befürchten. Nur 10% sehen ihren eigenen Job durch KI bedroht.

Auswirkungen auf menschliche Kommunikationsfähigkeiten

In derselben Studie erwarten 62%, dass KI menschliche Kommunikationsfähigkeiten eher schrumpfen lässt. „Menschen verlernen miteinander zu arbeiten, zu kommunizieren und Empathie zu entwickeln“, kommentierte ein Teilnehmer. Dies unterstreicht die Notwendigkeit von physischen Orten, die dem Unternehmen Raum für zwischenmenschliche Interaktionen bietet und die emotionale Intelligenz der Mitarbeitenden stärkt.

So verändert Künstliche Intelligenz unsere Arbeit

Umschulung und veränderte Talentstrategien

Die Einführung von Künstlicher Intelligenz erfordert eine umfassende Anpassung der Talentstrategien. Fast drei Viertel der befragten Führungskräfte planen, ihre Strategien in den nächsten zwei Jahren anzupassen, insbesondere durch veränderte Arbeitsprozesse und verstärkte Qualifizierung und Umschulung der Mitarbeitenden. McKinsey betont in seiner Studie zudem, dass ein verantwortungsvoller Umgang mit dem technologischen Umbruch zudem eine verstärkte Investition in die Weiterbildung der Beschäftigten erfordert, um vom beschleunigten Produktivitätswachstum zu profitieren.

Der Wert physischer Orte in einer technologiegetriebenen Welt

Generative KI revolutioniert die Art und Weise, wie Unternehmen operieren und wie Mitarbeitende ihre Aufgaben erledigen. Trotz der zunehmenden Automatisierung und ortsunabhängigen Arbeit bleibt das Büro ein unverzichtbarer Ort für die Entwicklung einer starken Unternehmenskultur. Hier entsteht ein Gefühl der Zugehörigkeit und des Teamgeistes, was sich in virtuellen Umgebungen nur schwer fördern lässt. Die Nachfrage nach sozialen und emotionalen Fähigkeiten wird weiter steigen und zwischenmenschliche Kompetenzen, Empathie und Kommunikationsfähigkeiten werden an Bedeutung gewinnen. Diese Fähigkeiten lassen sich am besten in einer Umgebung entwickeln und pflegen, in der persönliche Interaktion und direkte Kommunikation gefördert werden. Inmitten der technologischen Transformation bleibt das Büro also ein wichtiger Erfolgsfaktor.

Unternehmen, die den Wert des Büros erkennen und für sich nutzen, werden besser in der Lage sein, die technologischen Herausforderungen zu meistern und gleichzeitig eine produktive, innovative und menschliche Arbeitsumgebung zu schaffen. In einer Zeit, in der Technologie vieles verändert, bleibt der Mensch im Mittelpunkt – und das Büro als der Ort, an dem Menschen zusammenkommen, um als Team zu wachsen und um gemeinsam erfolgreich zu sein.



Quellen


McKinsey Global Institute

KI beschleunigt Umbrüche am Arbeitsmarkt: Produktivitätsschub von 3% möglich

https://www.mckinsey.de/news/presse/2024-05-23-mgi-genai-future-of-work


Deloitte

KI-Studie 2024: Beschleunigung der KI-Transformation


https://www2.deloitte.com/de/de/pages/trends/ki-studie.html


Microsoft & LinkedIn

Work Trend Index 2024: Schweizer Wissensarbeiter liegen über dem globalen Durchschnitt beim Einsatz von KI


https://news.microsoft.com/de-ch/2024/05/08/microsofts-work-trend-index-2024-schweizer-wissensarbeiter-liegen-ueber-dem-globalen-durchschnitt-beim-einsatz-von-ki/


InKonstellation

KI und Arbeitskultur


https://www.kabinett-online.de/wirtschaft/studie-zu-ki-und-arbeitskultur-massiver-wandel/



Bilder


Die Bilder wurden mit Midjourney generiert.